Weltweiter Datenaustausch: Finanzämter müssen möglicherweise noch bis 2019 warten
Die Finanzämter können im Kampf gegen Steuerbetrug die ersten weltweit ausgetauschten Finanzdaten voraussichtlich erst ab Anfang 2019 nutzen. Der Steuerabteilungsleiter im Bundesfinanzministerium, Michael Sell, sagte der „Wirtschaftswoche“: „Die ersten Daten werden wir Anfang 2019 an die Finanzämter versenden können“. Zwar hätten die ersten von 102 Ländern, die am automatischen Informationsaustausch von Steuerdaten teilnehmen, ihre Datensätze an das Bundeszentralamt für Steuern gesandt. Allerdings erweise sich das Zuordnen der Millionen von Datensätzen von deutschen Steuerbürgern aus dem Ausland an die zuständigen Finanzämter vor Ort als Problem. Ob im Einzelfall eine Zuordnung nicht doch schneller erfolgt, kann nicht ausgeschlossen werden. Steuerpflichtige mit Wohnsitz in Deutschland und unerklärten Auslandskonten sollten sich daher hinsichtlich der Optionen zeitnah beraten lassen.