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Sind Einnahmen aus Kryptowährungsgeschäften in Deutschland steuerpflichtig?

Gewinne und Einnahmen aus Kryptowährungsgeschäften müssen grundsätzlich in Deutschland versteuert werden. Kryptowährungen gelten als „andere“ Wirtschaftsgüter“ i. S. d § 23 Abs. 1 S. 1 Nr.  2 EStG und werden steuerlich ähnlich behandelt wie Sammlerstücke (Gemälde, Wein, Gold) und Privatbesitz. Gewinne aus dem Verkauf oder Tausch von Kryptowährungen sind steuerpflichtig, ebenso wie Einkommen aus Krypto-Aktivitäten wie Staking oder Lending, sofern bestimmte Freigrenzen überschritten werden.

Nähere Informationen unter Kryptowährungen

Welche Steuersätze gelten für Kryptowährungen?

Die Einkommensteuer für Kryptowährungen liegt zwischen 0 und 45 Prozent, abhängig vom gesamten zu versteuernden Einkommen. Zusätzlich fällt der Solidaritätszuschlag von 5,5 und ggf. Kirchensteuer an. Es gilt ein progressiver Steuersatz: Je höher das gesamte Einkommen, desto höher der durchschnittliche Steuersatz.

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Was versteht man unter der einjährigen Haltedauer bei Kryptowährungen?

Kryptowährungen können im Privatvermögen in Deutschland nach einer einjährigen Haltefrist steuerfrei verkauft werden. Diese Frist beginnt einen Tag nach dem Anschaffungstag und endet nach einem Jahr. Der Verkauf nach Ablauf dieser Frist ist steuerfrei. Jede Art von Veräußerung, auch der Tausch einer Kryptowährung gegen eine andere oder gegen Waren und Dienstleistungen, wird als Verkauf betrachtet.

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Gibt es Freigrenzen für Kryptowährungen?

Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen sind seit dem 01.01.2024 bis zu einer Freigrenze von 1.000 Euro pro Jahr steuerfrei. Einkommen aus Krypto-Aktivitäten wie Staking oder Lending ist bis zu einer Freigrenze von 256 Euro pro Jahr steuerfrei. Wird die Freigrenze überschritten, ist der gesamte Betrag steuerpflichtig.

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Wie berechne ich Gewinne aus Kryptowährungen für die Steuererklärung?

Gewinne werden aus der Differenz zwischen dem Veräußerungspreis und den Anschaffungskosten sowie Veräußerungskosten berechnet. Krypto-Verluste können steuerlich geltend gemacht werden, um andere Krypto-Gewinne und damit die Steuerlast zu reduzieren. Für die Ermittlung der Gewinne empfehlen sich Krypto-Steuertools wie z. B. CoinTracking.

Wie werden Einnahmen aus Kryptowährungen für die Steuererklärung berechnet?

Krypto-Einnahmen (insbesondere Rewards) werden im Moment des Zugangs in die Wallet in Fiat umgerechnet und versteuert. Ein Krypto-Steuertool kann helfen, alle Einnahmen und Ausgaben zu dokumentieren und die entsprechenden Werte automatisch zu vermerken.

In welchen Fällen fallen keine Steuern auf Kryptowährungen an?

Der Kauf von Kryptowährungen mit Fiat-Geld, Transfers innerhalb eigener Wallets, Schenkungen und Spenden bis zu bestimmten Freibeträgen sowie Swaps innerhalb eines Projekts sind steuerfrei. Bei Hard-Forks und Soft-Forks gelten spezifische Regelungen, die oft zu einer steuerfreien Behandlung führen.

Kann das Finanzamt von meinem Besitz an Kryptowährungen erfahren?

Behörden können Krypto-Transaktionen verfolgen und mit persönlichen Daten verknüpfen. Neue Regulierungen wie DAC8 und MiCA sollen zusätzlich gegen Steuerhinterziehung mit Kryptowährungen vorgehen.

Muss ich auch auf Krypto-Gewinne Steuern zahlen, die ich vor mehreren Jahren erzielt habe?

Es ist ratsam, Aufzeichnungen über alle Krypto-Transaktionen aufzubewahren, da das Finanzamt diese kontrollieren kann. Es gelten mitunter Verjährungsfristen von 15 Jahren.

Kann ich meine Steuern in Kryptowährungen bezahlen?

Nein, bisher ist es in Deutschland nicht möglich, Steuern in Kryptowährungen zu zahlen.

Was passiert, wenn Gewinne aus Kryptowährungen nicht gemeldet werden?

Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen müssen in der Steuererklärung dem Finanzamt deklariert werden. Trotz der Pseudonymität der Blockchain kann das Finanzamt über Anfragen an Kryptobörsen sowie durch die Überwachung von Bankkonten und Blockchain-Analysen von Kryptotransaktionen von Steuerverkürzung erfahren. Bei Nichtversteuerung droht der Tatbestand der Steuerhinterziehung.

Können Verluste durch Kryptohandel verrechnet werden?

Verluste aus dem Handel mit Kryptowährungen können die Steuerlast senken, indem sie mit Gewinnen aus anderen privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet werden. Dies ist auch jahresübergreifend möglich, indem Verluste in das Vorjahr zurückgetragen oder als Verlustvortrag in zukünftige Jahre übernommen werden.

Was ist das FIFO-Prinzip bei Kryptowährungen?

Nach dem FIFO-Prinzip („First In, First Out“) werden die zuerst gekauften Einheiten einer Kryptowährung auch als die zuerst verkauften betrachtet. Dies erleichtert die Berechnung der steuerpflichtigen Gewinne oder Verluste. Neben der Einzelzuordnung ist dies im Privatvermögen die anzuwendende Verwendungsreihenfolge.

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